Freitag, 12. Dezember 2014

Die Rekrutenbesichtigung - Tage 46-50

Das I-Tüpfelchen der Grundausbildung stand diese Woche an, die Rekrutenbesichtigung. Solide Leistungen mussten bei dem Alarmposten, dem Feuerkampf und der Streife erbracht werden. Die größte körperliche Öffnung war die Prüfung jedoch nicht, dafür aber mental umso fordernder. Die Tage vor und nach der Besichtigung verbrachten wir in der molligen Blockwärme.


Tag 46

Am Montag standen noch einige organisatorische Sachen an. Außer die halbe Stunde Joggen in der wir 4,8 km zurücklegten verbrachten wir den Tag in innendienstlicher Form. Bis zum Mittag wurde unsere Ausrüstung auf Vollzähligkeit überprüft, das heißt Zeltbahn auf den Flur ausbreiten und sämtliche vom "Dienstherr anvertraute Ausrüstung" auf jene ablegen. Wer Ausrüstungsgegenstände nicht vorzeigen konnte durfte dafür schreiben (sprich Sachschadensmeldung ausfüllen) und dafür bezahlen. 

Gesättigt ging es dann zurück, Mittagspause bis zum Abendbrot halten. Nur ein paar mal wurden wir rausgerufen, den Rest verbrachten wir auf Stube. Ansonsten nutzten wir den Nachmittag als Vorbereitung für das Rekrutenbesichtigung-Biwak zum Beispiel Rucksackpacken. Ich packte ein den Schlafsack, Klappspaten, Fäustlinge, Strickmütze, Wasser, Nässeschutz, Kälteschutz, Zeltbahn, Klopapier, Taschenlampe, Waschzeug und Wechselunterwäsche. Der Schwerpunkt lag vorallem auf wärmenden Sachen.


Tag 47

Früh um 8 Uhr traten wir in Formation an und es wurden einige Ausrüstungsgegenstände kontrolliert. Vollständig aufgerödelt liefen wir um 9 Uhr los in Richtung Platz der Gruppe. Dort angekommen, einmal mehr Zelte aufbauen und Holz sammeln. 14 Uhr ging der erste Prüfungsteil los. Nämlich, richtig, Alarmposten. Nach 2 Stunden war dies auch schon abgeschlossen und am Abend gab es nur einen Feuerkampf. Den Rest der Zeit bis zum Ruhen hackten wir Holz und richteten den Platz der Gruppe Stück für Stück her. Vergebens wartete der Alarmposten in der Nacht auf Beschäftigung um Nachtalarm auslösen zu können.

Im allgemeinen hat ein Biwak seine Vorteile und Nachteile. Demoralisierend wirkte sich auf jedenfall das Verpflegen aus. Nicht wegen des Geschmacks sondern der Umstände. Zum Frühstück, Mittag und Abendbrot rödeldend wir jeweils 2 mal zum Verpflegungstonner, einmal zum Essen holen und einmal zum Bigpot saubermachen. Dabei ist die Beschaffung der Verpflegung Früh und Abends besonders aufwendig. Im Dunkeln über Stock und Stein durch den Wald zu laufen dezimiert nicht nur die Verpflegungszeit sondern hat den ein oder anderen auch schon ein ganzes Stück Suppe gekostet. 
Spaß gemacht hingegen haben vorallem die Feuergefechte mit Feindkommando. Aber auch das Beisammensein am Feuer brachte einen auf andere Gedanken und man konnte privat das ein oder andere Thema klären. So ein Lagerfeuer ist schon etwas schönes.


Tage 48-49

Kurz nach Sonnenaufgang begann der 2. Teil der Rekrutenbesichtigung, nämlich, richtig, Feuerkampf. Anschließend der vorletzte Teil, nämlich, richtig Streife. Eins durfte in der Besichtigung auch nicht fehlen und das war Karte und Kompass. In Kombination mit der Streifenprüfung skizzierten wir einen Marschweg und eine Meldung. Zum Abend hin führten wir einen etwas komplexeren Feuerkampf mit Gefangennahme von verwundeten Feinden. 

Aufgrund der doch bis dahin relativ einfach machbaren Themen breitete sich etwas Ungewissheit betreffend des Rückmarsches aus. Dabei spekulierten wir von einem Nachtalarm mit zügigen ankommen in der Kaserne, weil uns ein Spz die Stellungen wegsprengt bis zu einem normalen Rückmarsch in Schützenreihe. Am Ende war es ein Gefechtsmarsch über 15 Kilometer durch den Stoübpl. Auf den letzten zwo Kilometer griff uns dabei ein Feindkommando an und verwundete einen Kameraden den es dann galt zu sichern und zu transportieren. Am Kasernentor haben wir es dann geschafft, ein Stein fiel mir vom Herz. Direkt im Block reinigten wir die Waffen und ab 19.30 rotierten wir beim Reinigen der Ausrüstung.

Im Grunde genommen bestand meine Rekrutenbesichtigung aus den drei Gefechtsdienstthemen Alarmposten, Feuerkampf und Streife und zusätzlich Karte und Kompass. Die Krone bekam die Besichtigung dabei von dem Gefechtsmarsch und dem Verwundetentransport aufgesetzt. Viele andere Besichtigungen haben auch Erste Hilfe und Hindernissbahn gehabt, die bei uns nicht geprüft wurden.


Tag 50

Am Freitag kamen wir noch einmal in den Genuss von Reinigen und einer weiteren Vollzähligkeit, also Spind leer und Zeltbahn voll. Um 11 wertete der Chef beim Antreten das Biwak aus und beförderte uns mit herzlichen Glückwünschen zum 1.1.15 zum Gefreiten.


Gewicht: 79 kg Bürokratielevel: 55 Schuss: G36: 205 P8: 111

Tage 51-54 >>

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