Nun ist dann auch endlich soweit, 12 Monate "still gestanden!". Die ersten Tage sind geprägt von sehr viel Formaldienst, Warterei und Steherei, vor allem bei der Einkleidung. Dennoch habe ich mich gefreut endlich meine Ausrüstung in Empfang zu nehmen und ab Montag die zivilen Klamotten abzulegen. Bis jetzt ist der Umgangston noch relativ normal. Der sogenannte Welpenschutz greift noch.
Tag 1
Um 8 Uhr ging es los mit dem Zug zur Kaserne. Unterwegs traf ich auf einen jungen Herr der auch zum Dienstantritt fuhr, später dann auch schon im Zug auf die zukünftigen Kameraden. Wir sprachen uns Mut zu und machten uns Hoffnung, ein jeder war nervös und aufgeregt. Am Bahnhof wurden wir dann von einen netten Obergefreiten mit einen Sprinter zur Kaserne gefahren, dies sollte aber unser letzter Shuttle Service zwischen Kaserne und Bahnhof sein.
In der Kaserne angekommen wurden wir in den Kinosaal geschickt, wo einige andere Rekruten bereits weitere Zettel und Fragebögen ausfüllten. Dort wurden wir dann zu mehreren Stationen geführt, wie Rechnungsführer, Personalfragebogen und mussten die dazugehörigen Zettel abholen bzw. abgeben. Das wichtigste Blatt war natürlich das mit der Bankverbindung. Nachdem ich mit viel anstehen und warten alle Stationen durch hatte, sollte ich mich etwas abseits hinsetzen und mit ein paar anderen auf weitere Anweisungen warten.
Zu 6. wurden wir dann aus dem Kinosaal herausgeführt damit uns erste Grundsätze des Formaldienstes beigebracht werden konnten. Dies abgeschlossenen wurden wir 6 auf die Stuben aufgeteilt, legten unseren Taschen ab und hielten die Arztfragebögen bereit damit es zum Zahnarzt gehen konnte. Bei der Durchsicht konnte der Zahnarzt bei keinem Mängel feststellen also ging es weiter in die Waffenkammer, 5 leere Magazine, 4 Magazintragetaschen und das Reinigungsset abholen.
Wieder auf Stube angekommen sollten wir uns mit dem Bettenbau vertraut machen, also wie ein bezogenes Bett auszusehen hat, nicht aus welchen Bauteilen die Doppelstockbetten bestehen, von denen jeweils 2 auf Stube stehen. Währenddessen kamen meine anderen Stubenkollegen und taten das gleiche.
Ab jetzt herrschte Befehlston. Bis 22.30 Uhr gab es dann weitere Formaldiensteinweisungen: wie wird an den Vorgesetzten gemeldet, wie wird in Reihe angetreten und vorallem wie wird die Zahl "Zwei" ausgesprochen nämlich "zwo". Das haben wir gespürt bekommen als wir ca 10 Minuten in Reihe durch zählen mussten und immer wieder kleine Fehler auftauchten. "Noooochmaaaaaal!" 22.30 Uhr war dann endlich Schluss für den ersten Tag und wir konnten uns bettfertig machen. Eine halbe Stunde später war dann Zapfenstreich, ab diesen Zeitpunkt müssen alle in ihren Betten liegen.
Tag 2
Am 2. Tag (ja richtig lies zwoten) weckten uns unsere Ausbilder um 5 Uhr. Auf Befehl Zeit für die sogenannte Morgentoilette. Danach antreten im Flur zur Kundgebung des groben Tagesplans. Daraufhin wurde in die Kantine zum Frühstück verlegt. Ja bei der Bundeswehr geht man nicht an einen Ort man verlegt an jenen. Danach ging es zur Einkleidung, im Prinzip funktionierte fast alles wie im Supermarkt außer, dass man alle Gegenstände an verschiedenen Stationen von Mitarbeitern ausgehändigt bekam. Sogar der Einkaufswagen fehlte nicht. Auch hier hieß es wieder sich in Geduld zu üben, da 100 Mann nicht so schnell eingekleidet sind. Ca 120 Ausrüstungsgegenstände die wir auf 3 große Tragetaschen verteilen mussten, konnte ich dann meine "persönliche Ausrüstung" nennen.
Das Zeug auf die Stuben geschleppt begann ich mit dem Spindbau. Zu unseren Glück wurden erst 2 Mann eingekleidet, so dass beim Einräumen noch relativ viel Platz war. Ingesamt 2 Stunden baute ich meinen Spind auf und war erstaunt darüber, dass doch so viel Zeug darein passt. Nachdem alle ihre Ausrüstung erhielten, hieß es wieder einmal auf dem Gang antreten und durch zählen.
Am Abend hatte die Kompanie nochmal Unterricht beim Spieß über das Verhalten außerhalb der Kaserne und bei Krankheit zu Hause. Vor dem Unterricht gab es Truppenverpflegung, sprich Essen außerhalb der Kantine bei dem nur die jeweilige Truppe verpflegt wird. Gefühlt ca 10 Minuten Zeit zum essen. Als der Unterricht gegessen war ging es in Formation zurück ins Unterkunftsgebäude. Alles natürlich wieder schön mit Antreten.
20 Uhr befahl uns der Hauptfeldwebel Wochenende, wir antworteten mit einem lauten "HURRA". Leider fuhr kein Zug mehr, so dass ich erst Freitag früh gefahren bin.
Am Montag dürfen wir dann endlich unsere Uniformen anziehen und nach der ärztlichen Grunduntersuchung dürfen wir dann auch endlich richtig körperlich aktiv werden.
Am Montag dürfen wir dann endlich unsere Uniformen anziehen und nach der ärztlichen Grunduntersuchung dürfen wir dann auch endlich richtig körperlich aktiv werden.
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