Hochmotiviert und voller Vorfreude ging es in die 4. volle Woche die ebenfalls nur 4 Tage lang war. Doch dieser freie Tag musste sich erstmal "verdient" werden. Während es Montag noch relativ ruhig begann, machten einen die Märsche am Dienstag und Mittwoch zur Schießbahn doch relativ knülle. Für die gut 200 scharfen Schüsse hab ich dann also 16 Stunden gebraucht. Die Woche endete mit verschiedenen Einheiten zum Thema Orientierung im Gelände. Anstregengend aber auch interessant.
Tag 18
Aufgrund dessen, dass wir schon am 18. Dezember in die Stammeinheiten versetzt werden, kann man sagen, dass ich schon 1/3 hinter mir habe. Mit Anbeginn des zweiten Drittels wiederholten wir am Montag wieder einmal die drillmäßige Störungsbeseitigung mit dem G36, P8 NSAK und Simulator NSAK in Stationsarbeit. Wie gehabt nach jeden dieser Tage einmal mehr Waffe zerlegen, reinigen und zusammensetzen. Diesmal lernten wir nicht so viel Neues dazu, im Fokus stand eher das Wiederholen und Festigen.
Zurück im Block vom Abendessen stand nochmal Reinigen und Lüften an, während die SaZs zum Unterricht über die Pflegepflichtversicherung mussten. Ganz ruhiger und routinierter Tag eigentlich.
Zurück im Block vom Abendessen stand nochmal Reinigen und Lüften an, während die SaZs zum Unterricht über die Pflegepflichtversicherung mussten. Ganz ruhiger und routinierter Tag eigentlich.
Tag 19 und 20
Die Ruhe am Montag war fast schon eine Ankündigung auf Dienstag und Mittwoch. Diesmal ging es auf die Schießbahn. Das erste Mal scharf schießen. Doch bevor wir überhaupt dazu kamen ging es erstmal wieder durch den Übungsplatz mit erhöhtem Marschtempo. Einige mussten schon auf diesen 4,3 km ihr Gepäck an andere Kameraden abgeben. Angekommen auf der Bahn hieß es nicht lang schnacken, sondern 60 Patronen aufmunitionieren und anstellen. Los ging es mit dem Einschießen zum einstellen seiner Waffe.
Da war er also der erste echte Schuss in meinem Leben. Hatte zugegeben schon ganz schön Respekt davor, damit sollte man schließlich, wie gesagt auch nicht spaßen. Nach dem Einstellen vollführten wir die ersten Übungen jeweils auf 100m 200m und 250m kniend sowie liegend. Die auch bestanden werden mussten. Die nächsten 36 Schuss.
Nach dem Mittag ging es auf der Kurzdistanz (NSAK) weiter, jeweils 5,10 und 15 m, mit unterschiedlichen Aufgaben, zB Doppelschuß, Schuß aus der Kontaktstellung oder Patrouillenstellung. Bis zum Abend schoss ich also 96 Kugeln in die Ausläufer der Schießbahn. Rückwärts ging es dann selbstverständlich zügiger, Ende vom Lied viele konnten das Tempo nicht halten und wir drehten extra Runden um die Rausgefallenen wieder einzuholen. Das war nicht ganz so einfach. Ausgepowert ging es dann wieder in den Flur Waffen/Stuben und Reviere reinigen. Um 9 mit allem fertig und endlich im Bett. Anstrengend.
Adäquat zu Dienstag verhielt sich auch der Mittwoch. Diesmal 108 Schuss, 60 davon liegend auf Ziele in einer Entfernung von 150-400m. Der Rest ging nach NSAK Maßgabe drauf. Was mir aufgefallen ist, dass das NSAK Schießen anscheinend auf urbanen Kampf ausgelegt ist. Wo sonst sollte man einen Feind 5-25m(Handgranatenwurfweite) vor sich entdecken?
Ca 8 Stunden verbrachten wir jeweils auf der Schießbahn und das für jeweils etwa 100 Kugeln. Zum Vergleich, das G36 könnte theoretisch 750 Schuss pro Minute abfeuern. Also war die ganze Sache mit viel Warten und Frieren verbunden. Im Gegenteil dazu schwitzten wir auf dem Rückmarsch umso mehr. Knapp 4,3 km in 40 Minuten, das war schon recht ordentlich, mit dem ganzen Zeug hinten drauf. Also 4kg Splitterschutzweste, 15 kg Stanrucksack, 3,6 kg G36 dann noch Helm und Koppel, das sind dann etwa 25-30 kg Gewicht.
Nice to know so eine Patrone 5,56 x 45 NATO Standard kostet etwa 0,35€ also hab ich schon gut 70 Euro verballert.
Tag 21
Aufgrund des Reformationstages war Donnerstag schon der letzte Tag für diese Woche, obwohl es der letzte Tag der Woche war, hatten wir leider erst 16.30 Uhr Dienstschluss, aber immerhin verlängertes Wochenende. Überschrift des Tages war "Karte und Kompass". Am Morgen theoretisch aufgearbeitet, hieß es bis zum Waffenreinigen dies praktisch umzusetzen. Im Groben lernten wir mit dem Kompass umzugehen, die Bestimmung von Himmelsrichtungen mit verschiedenen Hilfsmitteln und ermittelten unsere Doppelschrittzahl also wie viele Schritte für 100m nötig sind. Bei mir sind es 62 Doppelschritte, also 62 mal mit Links aufsetzen. Dies alles soll uns bei der Orientierung im Gelände helfen.
Relativ interessanter Input der auch außerhalb der Bundeswehr gebraucht werden kann. Tags zuvor haben wir die Waffen eingeölt um den Schmutz im Lauf einzuweichen. Dieser musste natürlich noch raus. Das war dann endlich die letzte Tätigkeit vor der allwöchentlichen Stubenabnahme, die diesmal ohne großes Stänkern abgehalten wurde.
Die neue Internetadresse hat geklappt. Gu.
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