Mittwoch, 8. Oktober 2014

Endlich in Uniform - Tage 3-4

Am Montag stand das große Anlegen der Uniformen an. Endlich ein richtiger Soldat. Der Anfang der Woche war auch geprägt von viel Innendienst Unterricht mit wichtigen Schwerpunkten zu den Rechten und Pflichten eines Soldaten. Weiterhin stand auch das genauere Kennenlernen der Ausrüstung im Vordergrund.


Tag 003

Bereits nach dem Wecken um 5 Uhr sollten wir endlich den normalen Feldanzug anziehen. Dazu gehören ein paar olive Socken, Kampfstiefel, Feldhose, Tshirt in die Feldhose rein gesteckt, die Feldbluse, ein Gürtel, die Feldmütze die draußen immer aufgesetzt wird und weiterhin halten zwo Hosengummis die Hose über dem Stiefelschaft. Diese Uniform, "Feldanzug grundform", stellt die Grunduniform aller Soldaten der Bundeswehr dar und jeder trägt sie bei der Arbeit. Ich war endlich froh das Ding anhaben zu dürfen. Endlich "Staatsbürger in Uniform" wie es so schön heißt.

Nach dem Anlegen der Uniform wurden wir in Unterrichtsform darüber belehrt wie wir uns auf dem Standortübungsplatz zu verhalten haben. Der StÜbPl ist ca 5 x 5 km groß und hat eine Fläche von 3070 Fußballfeldern und einen Umfang von 35 km, da kann man schon recht ordentlich was machen. Danach - und währenddessen habe ich wirklich mit meiner Müdigkeit gekämpft - haben Wir Informationen vom Sozialdienst der Bundeswehr bekommen. Also im Prinzip was bietet uns die Bundeswehr an sozialen Hilfen an.

Am Nachmittag haben wir unsere Helme zusammengebaut und eine Pi Schnur hinein gefädelt um den Helm mit Gestrüpp tarnen zu können. Im Anschluss wurden endgültig die Spinde abgenommen, diese sollten von nun an immer so aussehen.






Am Abend gab uns der Feldwebel Anweisungen verschiedene Anzüge anzulegen wie Sportanzug lang auch Schlumpftarn genannt, Sportanzug kurz (ja diese schönen knackigen kurzen Hosen), Gefechtsanzug und Nässeschutz komplett. Natürlich waren Zeitansätze bei diesem Fasching von 3 Minuten unrealistisch, aber Übung macht dem Meister, im Notfall muss es eben auch schnell gehen. 23 Uhr neigte sich der 18 Stunden Tag dann endlich dem Ende.


Tag 004

Der Dienstag startete nach dem alltäglichen Morgenritual mit einem Arztbesuch, dort bestätigte man seinen Gesundheitszustand von der Musterung, ändertete sich nichts, was bei den meisten der Fall war, war man zügig mit der "Untersuchung" fertig und es durfte jetzt endlich Sport gemacht werden.
Bis mittags hatten wir laut Dienstplan "Dienst in den Funktionen", das heißt im Prinzip, wenn nichts weiter befohlen wird, auf Stube sein, Zeug weg räumen, Ausrüstung nachbereiten, Spindbau, Bettenbau kontrollieren und auf Weiteres warten.

Zwischen der Mittagsverpflegung hatten wir Unterricht beim Kompaniekommandant, der oberste Chef der Kompanie. Inhaltlich ging es um ein, meiner Meinung nach, wichtiges Thema, die Rechte und Pflichten eines Soldaten. Kurz gesagt ging es über das Verhalten von Soldaten in der Öffentlichkeit als Repräsentanten des der Bundeswehr und damit des deutschen Staates, welche Grundrechte bei Soldaten eingeschränkt sind, über Kameradschaft und bspw des Soldaten Pflicht zum Eintreten für die "freiheitlich demokratische Grundordnung" (FDGO).

Mir wurde auch klar, dass Soldaten auf Befehl den Feind töten müssen. Inwiefern Töten zum Frieden beiträgt sei dahin gestellt, aber im Moment scheint es auf der Welt leider keine andere Lösung zu geben. Dennoch trägt die Bundeswehr mMn im Rahmen der NATO zur Sicherheit in Europa und der Welt bei. Der Unterricht war wirklich Interessant, und ein Soldat muss nicht nur töten. 
Übrigens dürfen wir Soldaten keine Befehle ausführen die gegen das Menschenrecht verstoßen noch dürfen uns die Ausbilder entgegen der Menschenrechte behandeln.

Am abend schallte es dann wieder haufenweise "Achtung, Herr..."s, "Mängel sind immer abzustellen"s und "Nooochmaaaal" durch den Gang. Immerhin schon um 9 Dienstschluss auch mal was schönes. Bisher gehen aber trotzdem die langen Tage gefühlt sehr schnell rum, durch die vielen Aktivitäten und Veranstaltungen ist man immer beschäftigt. Eigentlich nicht ganz schlecht, umso schneller ist wieder Freitag.

Auch noch zu erwähnen ist, dass in meiner Kompanie bereits 18 Leute von 100 das Handtuch geschmissen haben.

Gewicht: 77kg Bürokratielevel: 44 Schuss: 0

Tage 5-7 >>

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