Die 2. Woche begann mit 2 anstrengenden Geländetagen. Mit vollem Gefechtsanzug ging es dann etwa 2 km tief in den Übungsplatz hinein. Schon alleine das musste man erstmal schaffen. Jeweils 7 Stunden robbten, krochen, sprangen, deckten und sprinteten wir über die unberühten Wiesen. Feldküche und Krieg ohne Gegner aber mit Sound, denn in einem anderen Bereich des ÜbPl bereitet sich eine Kompanie auf ihren Afghanistaneinsatz vor. "STELLUNG!" hallte es dann bei jedem Schuss, den die Kameraden ein paar hundert Meter weiter weg abgaben.
Tag 008
Montag war es dann soweit, wir durften das erste mal auf dem Standortübungsplatz verlegen. Mit vollem Gepäck ging es nach dem Frühstück und Montagapell los gen unbebaute Natur. Bis zum Lehrgang "Tarnen und Täuschen" lernten wir einfache Handzeichen und die Fortbewegung einer Gruppe im Gelände die sogenannte Schützenreihe.
Der Lehrgang wurde von einem Oberfeldwebel durchgeführt der uns diverse Beispiele für Helmtarnung, Anzugstarnung und Gewehrtarnung zeigte. Danach wurden wir selber aktiv und schmückten unseren Helm mit viel Grünzeug. Alles so natürlich wie möglich.
Im Anschluss ging es weiter mit Hinlegen, Aufstehen, Kriechen, Gleiten1 und Gleiten2, vor allem das Gleiten hat mich fertig gemacht. Zum Glück gab es während dem Mittag von der Feldküche erstmal eine kurze Pause ehe wir uns in Schützenreihe gefühlte 3 Stunden von Deckung zu Deckung im Wald in allen möglichen formen der Bewegung bewegten. Und das alles mit voller Montur: Splitterschutzweste, Koppel und G36. Nicht so einfach damit durch die Gegend zu robben. Zurück in der Unterkunft hieß dann nach Dienstschluss Ausrüstung säubern, Stiefel putzen und Stuben/Reviere reinigen. Anstrengend.
Tag 009
Der letzte Geländetag für diese Woche begann wieder nach dem Morgensport und Frühstück mit einem kleinen Marsch auf den StÜbPl. Im Mittelpunkt dieses Ausbildungsabschnittes stand das "Springen". Ja richtig, es ist das möglichst schnelle und sichere militärische Überqueren einer Freifläche. Obwohl der Weitsprung Weltrekord bei 8,95 m liegt, wird bei der Bundeswehr sogar bis zu 30m weit gesprungen. Dies kommt dadurch zustande, dass der Soldat mit möglichst schwerer Ausrüstung den Trägheitseffekt besser ausnutzen kann und so mit länger braucht um zu landen. Das wird dann wiederum in Weite umgesetzt. Ganz einfach.
In Wirklichkeit handelt es sich dabei um das korrekte Aufstehen vor einer Freifläche, dann ein schneller Sprint ca 4-5 Sekunden über die Freifläche und den anschließenden knieschonenden (meistens nicht der Fall) Hinlegen auf der Freifläche. Wie man jedoch bei diesen extrem trägen Vorgang einen Sprung assoziiert, bleibt mir unerklärlich. Solche Sprünge machten wir ca 3726 an diesem Tag, das ging natürlich an die Substanz.
Am Nachmittag zurück im Block wurde die Ausrüstung ordentlich nachbereitet, sprich Waffenreinigen, Sachen säubern und trocknen und Stuben/Reviere reinigen.
Mal sehen ob die Geländetage jetzt immer so anstrengend werden. Im Groben und Ganzen haben wir in diesen 2 Tagen gelernt wie man sich möglichst unauffällig und sicher durch das Gelände bewegt.
Deine Berichte machen sicher viel Arbeit.Du bist ja ein toller Schreiber (Autor). Sie sind doch fast vermarktungsfähig. Wir wußten garnicht, dass Du solch ein Talent hast. Alle Achtung. Gu + Gü
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