Funken, Wachen, Maschieren, Ermüden, Reinigen, so oder so ähnlich könnte man meine 3. Woche zusammenfassen. Hinzu kam mein GvD Dienst der von reichlich langen Schlaf (Ironie aus) begleitet wurde. Trotz des stetigen Schlafmangels, war diese Woche nicht so anstregend wie jene zuvor, aber wirklich sehr interesannt und abwechslungsreich. Höhepunkt der Woche, für mich als Sportbegeisterter, war der Basis Fitness Test am Donnerstag. Am Ende der AGA findet dieser nochmal statt, bin gespannt wie da meine Ergebnisse ausfallen.
Tag 13
Der erste Tag der dritten Woche stand ganz im Zeichen des Fernmeldebetriebs oder auch des Funkens. Wir lernten die Funksprache, die Inbetriebnahme eines Funkgeräts, das Funken mit echten Funkgeräten und den Umgang mit dem FFOB/ZB (Feld Fernsprecher Ortsbetrieb/Zentralbetrieb), oder auch Ackerschnacker oder auch ganz einfach Feldtelefon. Dieses Teil ist vom Alter her ein Mitbegründer der Bundeswehr. Die Anlass für den Einsatz diesen 56 Jahre alten Systems lautete, dass der Feind solch alte Technik, bzw über mehrere Kilometer gezogene Telefonkabel die mitten im Gelände hängen oder liegen nicht mehr Ernst nimmt und somit nicht plant es abzuhören.
Nach dem Abendbrot gab es noch mal 1 1/2 Stunden Unterricht zum Thema Wache und Streife im Feld als Vorgeschmack für den nächsten Tag. Was macht ein Wachtposten draußen in der Natur für sein Gruppenlager. Recht interessant, jedoch hatte ich wieder mit dem Schlaf zu kämpfen.
Danach hieß es für einige Kameraden und mich Umziehen in eine andere Stube, da viele Zimmer durch die Abbrecher stark dezimiert wurden und andere wieder aufgefüllt werden mussten. Schade hab mich gerade an diese gewöhnt. Aber was solls jetzt kann ich oben schlafen.
Tag 14
Am Dienstag hieß es dann wieder Geländetag/Gefechtsdienst. Diesmal sind wir an eine andere Stelle marschiert, ca 45 Minuten weg. Thema war das Errichten von Stellungen, Vorbereitungen für das Biwak und Einweisung in den Alarmposten (AP). Unsere Stellungen die wir anlegen mussten bzw wieder herrichteten, lagen um unser zukünftiges Biwakcamp. Zum ersten mal kam der berühmt berüchtigte Klappspaten zum Einsatz. Ca 50 cm lang, kann man das Ding nicht nur zum Ausheben von Stellungen benutzen sondern auch zum Erschlagen von Feinden. Er ist relativ scharf und durch sein Gewicht kann man schon paar ordentliche Hiebe abgeben, wenn die Munition leer ist und der Gegner einen die Stellung einrennt.
Der Alarmposten ist eine vorgelegte Stellung, die das Vorfeld besser beobachten kann und bei Gefahr der Gruppe im Rückraum Zeit verschafft. Wir lernten wie man den Alarmposten wechselt und entsprechend meldet. Einfache Sache eigentlich, jedoch sollte man beim Wechsel nicht auffallen, da sonst das ganze Gruppenlager auffliegt und im Ernstfall alle draufgehen.
Den letzten Kilometer des Rückmarschs legten wir im Laufschritt zurück, da wir etwas getrödelt haben. Für einige war das schon die Grenze. Erschöpft angekommen hieß es dann wieder, Waffe zerlegen, reinigen und zusammensetzen. Positiv, bei Geländetagen ist eher Dienstschluss. Durch das Nachbereiten der Ausrüstung nach Dienst geht aber trotzedem etwas Freizeit drauf.
Tag 15
Am Mittwoch ging es erneut ins Gelände, zum gleichen Platz wie tags zuvor. In Stationen vertieften wir das Verhalten eines Alarmposten, übten das Einnehmen einer Stellung nach Alarm und das Kontrollieren von Personen auf Streife im Verteidigungsfall. Eine Streife ist ein aus mindestens zwo Mann bestehender Trupp der schwer uneinsehbares Gelände und auffällige Punkte abläuft.
Bei stürmischen Regenwetter bildeten leider unsere Arme und Beine nur bei der 2. Station eine rotierende Scheibe und wir wurden warm. Die anderen Stationen wurden größtenteils mit Zuschauen, Zuhören und Frieren verbracht.
Wie oft nach so einem Geländetag reinigten wir unsere Waffen und bereiteten unsere Ausrüstung nach bzw versuchten sie erstmal trocken zu legen. Nach dem Abendbrot und Dienstschluss stand für mich noch bis 0630 der GvD (Gefreiter vom Dienst) Dienst an. Gemeinsam mit dem Unteroffizier vom Dienst (UvD) bezogen wir im UvD Zimmer Stellung, bewachten im Wechsel über Nacht das Telefon und liefen Rundgänge durchs Kompaniegebäude. Zum Glück waren Handys usw. erlaubt.
Tag 16
Dank des GvD Dienstes konnte ich nur von 21-24 Uhr schlafen und trat früh 5.30 Uhr wieder mit an. Nach allen morgendlichen Erledigungen ging es zum Basis Fitness Test(BFT). Dabei liefen wir den Pendelauf (42,1s), machten den Klimmhang (60s) und 1000m (3,54min) Lauf. Hab mir natürlich bessere Ergebnisse vorgestellt, aber mit der Vorbereitung(GvD)... Wie auch immer.
Bis zum Mittag wies man uns in die Arbeitsschutzbestimmungen der Bundeswehr ein und wir bekamen interessanten Input vom Kpchef zum Thema "Befehl und Gehorsam" und "Warum dienen?".
Mit vollem Magen ging es bis Dienstschluss weiter mit ätzenden Formaldienst, zum Gelöbnis muss ja alles sitzen. IM GLEICHSCHRITT MARSCH!, Abteilung, halt! Naja gehört halt dazu und im Vergleich zu den Geländetagen eine einfachere Aufgabe. Immerhin wirds bezahlt.
Tag 17
Der Freitag war wieder einmal geprägt von viel Reinigen, Innendienst und Hetzerei zum Bahnhof. Nur die 1 1/2 Stunden Unterricht bei einem Vertreter des Deutschen Bundeswehr Verbands und das Wechseln der Bettwäsche mussten erledigt werden. Pünktlich Dienstschluss und ab nach Hause. Wochenende! Schlafakku wieder auffüllen.
Tolle Berichte Gu + Gü
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